KAB vor Ort - Ortsverband - Geschichte

50. Jahre KAB Nittendorf

Die Anfänge der KAB in Nittendorf

Wie aus den Aufzeichnungen hervorgeht fanden sich am 17. Dezember 1963 im Gasthaus Stepper eine Gruppe von Männern zusammen. Unter den Anwesenden war Herr Wilhem Schels, der erst vor Kurzem von Marktredwitz nach Nittendorf zugezogen war. In der oberfränkischen Stadt hatten die Arbeitervereine eine sehr lange Tradition. Bereits 1898 wurde in Marktredwitz ein katholischer Arbeiter­verein gegründet.
Zur Erinnerung: der erste katholische Arbeiterverein wurde 1849 in der Pfarrei St. Emmeram in Regensburg gegründet.

Es ist also nicht verwunderlich, dass auf Schels’ Betreiben hin die Idee Gestalt annahm, in Nittendorf eine Ortsgruppe der Werkvolkgemeinschaft ins Leben zu rufen. Die Zeichen hierfür standen günstig: zum Einen erfuhr Nittendorf gerade einen Bevölkerungszuwachs und zum anderen gab es in der Gemeinde keine organisierte kirchliche Gruppe. Der damalige Pfarrer von Nittendorf, Herr Dekan Josef Huber und einige andere ließen sich von der Idee überzeugen und so war das Ziel dieser Zusammenkunft im Dezember 1963 die „Gründungsversammlung der Werkvolkgemeinschaft Nittendorf“.

Die Gründungsmitglieder

Im Protokoll ist zu lesen, dass sich am 17. Dezember 1963 um 20:00 Uhr im Gasthaus Stepper der Kreissekretär der Werkvolkgemeinschaft, Herr Kilian, Herr Dekan Josef Huber und weitere 16 Gründungsmitglieder zur Gründungsversammlung der Werkvolkgemeinschaft Nittendorf einfanden.

Als Gründungsmitglieder werden folgende Personen angeführt:

Franz Beer, Schönhofen Franz Riedelbauer, Schönhofen
Alfred Beilner, Schönhofen Hermann Rösch, Nittendorf
Simon Bolz, Schönhofen Wilhelm Schels, Nittendorf
Andreas Götz, Nittendorf Harald Scholz, Nittendorf
Klemens Jäger, Nittendorf Alois Stauber, Schönhofen
Max Knott, Schönhofen Josef Unger, Nittendorf
Bartholomäus Mirwald, Nittendorf Johann Winkler, Nittendorf
Albert Poschenrieder, Nittendorf Hartmut, Zekai, Schönhofen

Die erste Vorstandschaft

Dem KAB-Mitglied wird hier auffallen, dass ein für heute selbstverständliches Amt fehlt und es stellt sich die Frage: – nur Männer und keine Frauen?
Wie so oft in der Geschichte ist aus den offiziellen Aufzeichnungen jedenfalls nichts darüber vermerkt. Haben doch die Arbeiterinnenvereine eine nahezu ebenso lange Tradition wie die Arbeitervereine.

Geschichtliches zu den Arbeiterinnenvereinen

Waren bei der Gründung der Werkvolkgemeinschaft Nittendorf noch keine Frauen beteiligt, mag das verschiedene Gründe gehabt haben. Die Nittendorferinnen ließen jedoch nicht lange auf sich warten. Bereits im ersten Jahr (1964) traten fünf Frauen der Ortsgruppe bei. Diese fünf Frauen waren: Fanny Bolz, Hildegard Knott, Irma Riedelbauer, Balbine Rösch und Ursula Zeckai.

Die erste Vorsitzende

In den ersten Jahren stellen die Frauen nur eine kleine Gruppe in der Gemeinschaft. Dem Bedürfnis, eine eigene Vorsitzende zu stellen wurde erst im Januar 1972 nachgekommen. Mit Frau Christa Senf als erste weibliche Vorsitzende und ihrer Stellvertreterin Frau Heidi Sossau wurde die Gleichberechtigung im Werkvolk Nittendorf nach außen dargestellt. Willhelm Schels als Vorsitzender und Präses Peter Gold vervollständigten die neue Dreierspitze der Werkvolkgemeinschaft.
Die Wahl einer weiblichen Vorsitzenden änderte in den kommenden Jahren auch die Zusammensetzung und das Erscheinungsbild des Ortsverbandes. Waren 1972 nur 13 weibliche Mitglieder verzeichnet, so stieg deren Zahl in 1973 auf 19. Im Jahr 1977 konnte der Ortsverband bereits 30 Frauen als Mitglieder zählen. Auch in den folgenden Jahren ging diese Entwicklung weiter. Erstmals erreichte 1998 mit je 48 Mitgliedern der Ortsverband die Parität von Männern und Frauen. Bei der Besetzung der Vereinsämter wurden die Frauen mehr und mehr berücksichtigt. Seit 1978 gehören der Ortsverbandsleitung wenigstens drei Frauen an.

Man erinnere sich: Als in den siebziger Jahren die Partei der Grünen mit der Quotenverteilung auf die Geschlechter für Aufsehen und Schlagzeilen sorgte, war dies bei der Katholischen Arbeitnehmerbewegung bereits Realität.

Mitgliederentwicklung

Die Werkvolkgemeinschaft Nittendorf wurde schnell zu einem festen Bestandteil der Gemeinde. In monatlichen Zusammenkünften wurden Vorträge angeboten, bei de­nen es mitunter recht lebhaft zuging. Auch am kirchlichen Leben beteiligte sich die junge Gemeinschaft. Mit Zufriedenheit konnte der Vorsitzende Herr Schels nach dem ersten Jahr feststellen, dass die Mitgliederzahl von anfangs 17 auf 31 Perso­nen angestiegen war. Unter diesen waren auch fünf Frauen. Ein weiteres Jahr spä­ter, im Januar 1966 wurde bei den anstehenden Neuwahlen die bisherige Leitung bestätigt. Das Kassenamt wurde an Herrn Harald Scholz übergeben. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich auf 40 Personen.
Durch ihr Engagement in der Pfarrei konnte die Werkvolkgemeinschaft Nittendorf in den ersten Jahren ihres Bestehens einen stetigen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Der vorläufige Höhepunkt wurde 1980 mit 104 Mitgliedern erreicht. Die Größe des Ortsverband pendelte von diesem Zeitpunkt über mehrere Jahre um 90 Mitglieder, konnte aber im Wesentlichen stabil gehalten werden. Mit der Gründung des Kreisverbands Regensburg Land im Jahre 1981 mit seinen13 Ortsverbänden stellte Nittendorf für mehrere Jahre den stärksten Ortsverband.

Die Präsides der KAB Nittendorf

Dekan Josef Huber wurde mit der Gründung des Werkvolks Nittendorf deren erster Präses. Er trug entscheiden dazu bei den jungen Ortsverband aufzubauen und zusammenzufügen. Als eine treibende Kraft beim Bau der Friedenskapelle gab er dem Werkvolk eine Aufgabe und ein Ziel, dass fast seine gesamte Amtszeit als Präses andauerte. Bei der Verabschiedung wurde Herrn Huber die goldene Ehrennadel der KAB durch den Diözesanvorsitzenden übereicht. Die Nittendorfer ehrten ihren scheidenden Präses, indem sie ihn zum „Ehrenpräses“ der Werkvolkgemeinschaft Nittendorf/Schönhofen ernannten.
1971 übernahm Pfarrer Peter Gold die Pfarrei St. Katharina von seinem Vorgänger und damit auch die Aufgabe im Werkvolk. Bei der Vorstandsitzung am 6. Oktober wurde die vom Bischof unterzeichnete Ernennungsurkunde dem Präses überreicht.
Mit Hans-Peter Heindl erhielt die KAB 1976 einen Präses, der die Nähe zu den Menschen suchte. Gerne werden viele an die Abende zurückdenken, bei Pfarrer Heindl seine Gitarre auspackte und alle zum Mitsingen einlud. 20 Jahre lenkte er mit verschiedenen Vorsitzenden den Ortsverband.

Priester der KAB

Vom Bau der Friedenskapelle

Pfarrer Josef Huber schrieb anlässlich der Einweihung der Friedenskapelle:
„Die Kapelle soll erstens eine Erinnerung an die Gründung des Werkvolkes Nittendorf / Schönhofen sein, zweitens einer Erinnerung an die Entstehung der Nickelbergsiedlung, drittens eine Gnadenstätte für die Kranken, welche die ersten und größten Spenden gegeben haben und viertens vor allem eine Wallfahrtsstätte um die Erhaltung des Friedens.".

Bau der Friedenskapelle

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